
Mehrgeschossbau mit 50 Prozent weniger Holz
Neues Wandelement Kerto Ripa mit Furnierschichtholz von Metsä Wood
Der rationelle Einsatz von Rohstoffen und Materialeffizienz sind immer wichtigere Faktoren im Bauwesen. Mit Furnierschichtholz von Metsä Wood können holzverarbeitende Betriebe in diesem Kontext jetzt – mit der entsprechenden Leimgenehmigung – das neue Wandelement Kerto Ripa produzieren. Es verbindet Tragfähigkeit bei gleichzeitiger Materialeffizienz auf neuartige Weise. Das Wandsystem ist als tragende und versteifende Außen- und Innenwandstruktur flexibel einsetzbar – vom mehrgeschossigen Büro- und Wohnungsbau bis hin zum Hallenbau. Die geringere benötigte Materialmenge senkt die Baukosten, verbraucht weniger natürliche Ressourcen und bietet, dank dünnerer Wandkonstruktion, mehr nutzbare Fläche.
Das neue Kerto Ripa Wandelement besteht aus strukturell verleimten Kerto LVL-Trägern und -Platten des finnischen Herstellers Metsä Wood. Die Besonderheit: seine Tragfähigkeit für vertikale und horizontale Lasten im Verhältnis zur verwendeten Materialmenge. Denn diese ist im Bereich des herkömmlichen Holzbaus durchaus außergewöhnlich. Laut statischen Berechnungen ermöglicht die Kerto Ripa-Wandkonstruktion im Vergleich zu Massivholzstrukturen eine Materialersparnis von bis zu 50 Prozent bei den Erdgeschosswänden eines achtstöckigen Gebäudes – bei gleicher Tragfähigkeit. Das Kerto Ripa Wandelement erlaubt damit auch den Bau von deutlich höheren Holzgebäuden. Es lässt dabei eine geschossweise Konstruktion genauso zu wie Einzelwandhöhen von bis zu 20 Metern. Besonders schlanke Innen- und Außenwände sowie schmale Wandstreifen mit guter aussteifender Wirkung sind möglich. Auch Lastkonzentrationen werden sehr gut aufgenommen.
Holzverbrauch auf ein Minimum reduzieren
Herzstück des neuen Wandelementes ist das Furnierschichtholz Kerto LVL von Metsä Wood. Es wird aus drei Millimeter dicken Schälfurnieren aus Nadelholz hergestellt, die nach Festigkeitsklassen sortiert sind. Die Furniere werden mit witterungs- und wärmebeständigem Klebstoff zu massiven Platten verklebt. Daraus resultieren die wesentlichen Eigenschaften wie Festigkeit, Steifigkeit, Formstabilität und geringes Gewicht. Dünnere Strukturen nebst geringerem Materialverbrauch sind auch eng mit Nachhaltigkeit verknüpft. Obwohl Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, muss die verwendete Materialmenge auch hier auf ein Minimum reduziert werden, um natürliche Ressourcen zu schützen.
Zukunftsgerichtete Strategie
Bei dem Kerto Ripa-Wandelement handelt es sich um ein nach ETA hergestelltes System mit entsprechender Zulassung. Kerto LVL S kommt dabei als Rippe, Kerto LVL Q als Beplankung zum Einsatz. Je nach Anforderung kann die Plattenstärke dabei angepasst werden. Der verarbeitende Holzbetrieb verklebt das Wandsystem mittels Schraub- oder Nagelpressverklebung im Werk und verlagert so einen großen Teil der Wertschöpfung zu sich. Mit der dazu benötigten Leimgenehmigung stellen sich Betriebe dabei auch strategisch zukunftsgerichtet auf. Metsä Wood berät bei der Einführung und Optimierung der Klebetechnologie. „Wir bieten unseren Partnern Unterstützung bei der Planung und helfen ihnen, die Produktion für die CE-Kennzeichnung in Gang zu bringen. Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits Kerto Ripa-Deckenelemente produziert haben, können die neuen Wandelemente auf derselben Produktionslinie fertigen und ihre Produktpalette so durch Wandelemente ergänzen“, erklärt Moritz Burk, Kerto Offsite Manager bei Metsä Wood.
Mehr Quadratmeter für den Verkauf
Holzrahmenbauwände mit Kerto LVL haben bei gleicher Dicke einen besseren Dämmwert als CLT-Wände. Die dem Holzrahmenbau ähnliche, jedoch dünnere Wandkonstruktion sorgt für mehr verkaufbare Nutzfläche bei Wohn- oder Bürogebäuden und bietet Investoren und Bauträgern damit einen spürbaren Mehrwert. Der Wandaufbau eignet sich aufgrund seiner hohen Tragfähigkeit auch ideal für die Hybridbauweise. Das Kerto Ripa-Wandelement kann zuverlässig mit großen Spannweiten und den daraus resultierenden großen Lasten umgehen, was wiederum die Flexibilität bei der Raumaufteilung erhöht – ein zentraler Faktor, da die Anpassungsfähigkeit von Räumen für den Lebenszyklus von Gebäuden heutzutage immer wichtiger wird. Das Kerto Ripa-Elementkonzept ermöglicht es, große offene Räume mit langen Spannweiten und ohne tragende Trennwände zu gestalten.
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