Mit Automatisierung gegen den Fachkräftemangel

Gesipa als Systemlieferant für halb- und vollautomatische Blindnietprozesse

Der demographische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel haben erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Unternehmen stehen vermehrt vor der Herausforderung, für bestimmte Aufgaben keine Arbeitskräfte zu finden. Die Folge: Prozesse müssen umstrukturiert und Personal umgeplant werden. Um bei dieser Aufgabe zu unterstützen, bietet Gesipa eine breite Produktpalette für halb- und vollautomatisches Blindnieten an. Dabei ermöglicht das Unternehmen nicht nur eine Effizienzsteigerung in der Produktion. Auch bereits vorhandenes Personal kann anderweitig eingesetzt werden, wenn Maschinen bestimmte Aufgaben übernehmen. So bietet die Automatisierung von Blindnietprozessen viele Vorteile und Chancen.

Der Welt-Roboter-Report 2023 der International Federation of Robotics (IFR) zeigt, dass die Nachfrage nach Prozessautomatisierung weltweit stetig steigt. Deutschland gehört mit 415 Robotern pro 10.000 Beschäftigten zu den Top fünf der Länder mit der höchsten Roboterdichte weltweit. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate dieses Werts liegt hier seit 2017 bei fünf Prozent. Aber auch andere europäische Länder sind im Ranking stark vertreten. So ist die Europäische Union der zweitgrößte Automatisierungsmarkt der Welt.

Nationales und internationales Interesse an Automation

Auch bei Gesipa spiegelt sich dieses Ergebnis wider. Das Unternehmen verzeichnet ein wachsendes Interesse an der Automatisierung in der Blindniettechnik. „Ich bin schon seit 25 Jahren in der Branche und stelle eine stetig steigende Nachfrage nach Blindnietautomaten fest,“ berichtet Uwe Herth, Head of Automated Solutions bei Gesipa, von seinen Erfahrungen. Die Anfragen kommen aber nicht nur aus Deutschland. Denn das geringe Bevölkerungswachstum, der Mangel an Arbeitskräften und die aktuelle Wirtschaftslage führen international zu einem erhöhten Bedarf an Prozessautomatisierung. So verlagert sich die Nachfrage derzeit auch in osteuropäische Länder, in denen sich Automatisierung aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus bisher nicht lohnte. „Vor allem in den letzten drei bis vier Jahren, seitdem der Fachkräftemangel ein größeres Thema geworden ist, stieg das Interesse an vollautomatischen Ausführungen. Inzwischen wird auch in Ländern automatisiert, in denen es sich früher aufgrund der Kosten nicht gelohnt hätte – wie zum Beispiel in Osteuropa,“ so Herth.

Halb- versus Vollautomatik

Um der wachsenden Nachfrage nach Automatisierung gerecht zu werden, bietet Gesipa – neben einer breiten Palette an druckluftgebundenen und akkubetriebenen Handgeräten – auch halb- und vollautomatische Blindniettechnik an. Der wesentliche Unterschied zwischen manuellem und automatischem Blindnieten besteht darin, dass beim automatischen Blindnieten der Niet nicht mehr von Hand zugeführt werden muss. Der Automat lädt selbstständig nach und erspart somit einen Arbeitsschritt. Wird die Blindnietpistole von einer Person bedient, spricht man von Halbautomatik. Eine Vollautomatik liegt dagegen vor, wenn der Automat an einem Roboter montiert ist, der die Setzpistole bedient. Damit der Kunde abwägen und entscheiden kann, welches System vorteilhafter ist und besser zu seiner Ausgangssituation passt, steht ihm Gesipa mit einem umfassenden Service zur Seite – von der Analyse zur Beratung vor, während und auch nach der Umsetzung der Automatisierung.

Individuelle Beratung durch Expertenteam

Die intensive Unterstützung bei der Planung wird durch eine Fachabteilung ermöglicht, die sich durch hohe Kompetenz auszeichnet. Das Personal steht mit einem weltweiten Service für Beratung, Installation, Schulung, Wartung und Reparatur zur Verfügung. Reparaturen werden nach Möglichkeit durch erfahrene Mitarbeiter der jeweiligen internationalen Standorte durchgeführt. Um die Beratung noch effizienter zu gestalten, untersuchte Gesipa im Rahmen einer Studie, ab welchem Produktionsvolumen sich ein automatisches Blindnietsystem rechnet. Das Ergebnis: Damit sich die Anlage schnell amortisiert, liegt der Richtwert bei 400.000 bis 500.000 Verbindungselementen pro Jahr. Dieses Wissen fließt in die kundenspezifische Bedarfsanalyse ein. Außerdem bietet Gesipa einen individuell ausgestalteten Serviceumfang an. So kann der Kunde ein Komplettpaket bis hin zur vollautomatischen Roboterzelle inklusive optionalem Wartungs- und Instandhaltungsservice erwerben. Jede Lösung kann in bestehende Systeme integriert werden.

Vorteile in der Fertigung

Der Einsatz eines automatischen Blindnietsystems wirkt sich positiv auf die Produktion aus. Zwei wesentliche Vorteile sind die Effizienzsteigerung und die Qualitätssicherung in der Fertigung. Im Vergleich zu akkubetriebenen Handgeräten wird die Nietzykluszeit – die Zeit, die für das Setzen eines Niets von Anfang bis Ende benötigt wird – durch den Einsatz eines Blindnietautomaten mehr als halbiert. So können bis zu 40 Niete pro Minute gesetzt werden. Neben der erhöhten Setzgeschwindigkeit sorgt ein Blindnietautomat für die Qualitätssicherung. Dies wird bei vollautomatischen Anlagen durch die Reduzierung von Inkonsistenzen im Nietprozess erreicht. Der Einsatz eines Roboters gewährleistet die präzise Wiederholung exakter Prozesse und vorgegebener Arbeitsabläufe. Dadurch wird das Risiko möglicher Ausschussteile verringert und die Produktqualität gewährleistet. Darüber hinaus kann eine zusätzliche Prozessüberwachung zur Qualitätssicherung beitragen. Um bei halbautomatischen Anlagen konstant gute Setzergebnisse zu erzielen und zu sichern, ist eine Prozesskontrolle unumgänglich.

Automatisierung für intelligenten Personaleinsatz

Neben den positiven Effekten auf Effizienz und Qualität bieten automatische Blindnietsysteme vor allem einen großen Vorteil für das Personal. Übernimmt eine Roboteranlage gleichbleibende Tätigkeiten, können Mitarbeiter weiter qualifiziert und für anspruchsvollere Aufgaben eingesetzt werden. Zudem haben sie die Möglichkeit, spannendere Aufgaben zu übernehmen, was sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt. Auf diese Weise kann ein Unternehmen das Fehlen von Personal aufgrund von Fachkräftemangel kompensieren. Zudem schonen automatisierte Systeme die Gesundheit der Beschäftigten. Bereits der Einsatz halbautomatischer Nietlösungen hilft, Belastungen durch repetitive Tätigkeiten dauerhaft und nachhaltig zu reduzieren.

So bietet automatisches Blindnieten in der aktuellen wirtschaftlichen Lage und Arbeitsmarktsituation viele Vorteile und Möglichkeiten. Zum einen hilft es, die Leistung in der Fertigung zu steigern und eine hohe Qualität des Ergebnisses zu gewährleisten. Zum anderen kann das Personal entlastet und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Gesipa unterstützt dabei, eine individuelle, auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens zugeschnittene Automatisierungslösung zu erarbeiten und – auf Wunsch – auch zu implementieren.

Im Demonstration- und Training-Center am Standort Mörfelden-Walldorf haben Interessenten die Möglichkeit, einen Einblick in die Blindnietautomation zu erhalten. Darüber hinaus finden hier regelmäßig Schulungen zur Bedienung, Instandhaltung und Wartung manueller oder automatischer Systeme statt.

Gesipa bietet individuelle Beratung und Angebote zur Realisierung von halb- oder vollautomatischen Blindnietsystemen an. Foto: GESIPA

Bei halbautomatischen Systemen wird der Blindniet von der Maschine zugeführt. Die Nietpistole wird von einer Person bedient. Foto: GESIPA

Blindnietautomation ermöglicht effizientere Prozesse und den Einsatz des Personals für anspruchsvollere Aufgaben. Außerdem sichert sie die Produktqualität. Foto: GESIPA

Vollautomatische Blindnietroboter führen den gesamten Nietvorgang selbstständig aus. Foto: GESIPA

Durch den Einsatz eines Blindnietautomaten können bis zu 40 Niete pro Minute gesetzt werden. Foto: GESIPA

Bereits der Einsatz von halbautomatischen Nietlösungen reduziert die gesundheitliche Belastung bei repetitiven Tätigkeiten. Foto: GESIPA