Moderner Neubau für Traditionsbäckerei
Ansprechende Architektur, großzügiges Platzangebot, moderne Ausstattung: Die neue Backstube der Traditionsbäckerei Meyer im niedersächsischen Wahrenholz sollte nicht nur funktional, sondern auch repräsentativ sein. So realisierte Brüninghoff nach den Plänen des Architekturbüros „Planschmiede 2KS“ aus Hankensbüttel einen Gewerbebau, der insbesondere mit einem modernen Erscheinungsbild überzeugt. Auf rund 9.800 Quadratmetern gibt es – neben Produktions- und Verwaltungsräumen – auch Schulungsräumlichkeiten und eine Projektküche für das Showbacken.
Betriebsübernahmen, Kapazitätserweiterungen, Automatisierungsprozesse und ein neues Showroomkonzept: All diese Faktoren führten dazu, dass die Traditionsbäckerei Meyer, deren Geschichte bis ins Jahr 1925 zurückreicht, vergrößerte Betriebs- und Nutzungsflächen benötigte. Da die alte Niederlassung nicht mehr genügend Fläche bot, war ein Standortwechsel unumgänglich – so zog das Familienunternehmen von der Wahrenholzer Ortsmitte in das örtliche Gewerbegebiet. Auf einer Grundstücksfläche von rund 26.200 Quadratmetern realisierte der Projektbauspezialist Brüninghoff aus Heiden den Neubau. Mit der Planung war das Architekturbüro „Planschmiede 2KS“ aus Hankensbüttel beauftragt. Die ersten Bauarbeiten begannen im Mai 2020. Im März 2022 war der neue Standort bezugsfertig.
Konstruktion mit Beton und Brettschichtholzbindern
Das Gebäude verfügt über eine Grundfläche von rund 9.800 Quadratmetern – davon werden circa 8.100 Quadratmeter für den Produktionsbereich genutzt. Der Verwaltungs- und Personaltrakt ist 1.300 Quadratmeter groß und die restlichen 400 Quadratmeter stehen für Schulungsräume und den Showroom zur Verfügung. Alle Bereiche werden unter einem Dach vereint. Realisiert wurde der Neubau aus Beton in Skelettbauweise. Im Dachbereich kommen zudem Brettsichtholzbinder zum Einsatz, die Spannweiten von bis zu 20 Metern überbrücken. Die Binder, welche die Lasten der Geschossebenen aufnehmen, wurden alle schlaff bewehrt und als Fertigteil hergestellt. Damit können die Lasten der frei gespannten Spannbeton-TT-Decken sicher abgetragen werden. Letztere müssen Spannweiten von bis zu 13 Metern überbrücken. Sie sind bemessen und bewehrt für Verkehrslasten von bis zu zehn Kilonewton pro Quadratmeter. Auch Holzrahmenbauelemente kamen bei diesem Projekt zum Einsatz – rund 450 Quadratmeter wurden verbaut. Alle Fertigteile wie beispielsweise die Stützen wurden in Sichtbetonqualität ausgeführt. Bereits im Vorfeld konnten viele der Bauteile im unternehmenseigenen Werk von Brüninghoff gefertigt werden. Zudem wurden weitere Fertigteile bei Partnerunternehmen gefertigt, um die Bauabwicklungsgeschwindigkeit zusätzlich zu optimieren. Das ermöglichte einen schnellen Baufortschritt. Alle Montagearbeiten vor Ort auf der Baustelle übernahm Brüninghoff.
Großzügiges Raumkonzept mit moderner Ausstattung
Das Gebäude ist sowohl ein- als auch zweigeschossig. Der Bereich, in dem sich der Showroom, die Büros und das Korblager befinden, verfügt über zwei Stockwerke. Die gesamte Produktionsabteilung wurde hingegen eingeschossig umgesetzt und bietet mit einer lichten Raumhöhe von circa sieben Metern nun ausreichend Platz für die technische Gebäudeausstattung. Besonders wichtig war dem Bauherrn ein modernes Arbeitsumfeld, das sich positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden auswirkt. Daher setzt man nicht nur auf ein durchdachtes Raumkonzept, sondern auch auf moderne Technik. Darüber hinaus erfüllen die neuen Räumlichkeiten die spezifischen hygienischen Anforderungen an das Herstellen und Behandeln von Lebensmitteln. So sind beispielsweise alle sichtbaren Wandriegel, Stützen- und Wandköpfe oberhalb mit einer 45 Grad abgeschrägten Deckblechverkleidung versehen. Nahezu 150 Bodenablaufpunkte sind bei dem Gebäude an das bauseitige Entwässerungssystem angeschlossen. Diese sorgen dafür, dass das Regen-, Schmutz- und Brauchwasser aus der Maschinen- und Haustechnik kontrolliert abfließen kann. Um die Planung einfach zu gestalten, setzte Brüninghoff auch bei diesem Projekt konsequent auf BIM-basierte 3D-Modelle. Damit ließen sich die Geometrien des Gebäudes regelmäßig prüfen. Anhand des 3D-Modells konnten auch die Planer, die mit der technischen Gebäudeausrüstung beauftragt waren, die Leitungswege und Lastabgaben sicherer bestimmen.
Materialmix an der Fassade
Neben der modernen Ausstattung und den großzügigen Räumlichkeiten überzeugt der Neubau insgesamt mit einem ansprechenden Erscheinungsbild. Architekt und Bauherr entschieden sich für Fassadenelemente aus unterschiedlichen Materialien. Im Erdgeschoss fiel die Wahl auf eine Klinkerfassade – im Obergeschoss hingegen bekleiden Holzlamellen in unterschiedlichen Breiten das Gebäude. Neben diesen Materialien kam bei beiden Geschossen auch viel Glas zum Einsatz. Insbesondere der Bürobereich profitiert von der großzügigen Pfosten-Riegel-Konstruktion und einem Echtglaslichtband mit einer Größe von 200 mal 800 Zentimetern im Treppenhausbereich. Auf diese Weise wird für besonders viel natürliches Licht gesorgt. Im Produktionsbereich wurden für die Gebäudehülle Isopaneele genutzt, die in Teilbereichen mit Sichtbeton-Sandwichplatten aufgelockert werden.
Der Neubau für die Traditionsbäckerei zeigt mit seiner Gebäudehülle, dass sich gewerbliche Nutzung auch mit einer ansprechenden Optik verknüpfen lässt. Der repräsentative Gewerbebau überzeugt mit einem abgestimmten und durchdachten Konzept sowohl im Innen- als auch Außenbereich. Die neue Niederlassung wird allen Anforderungen gerecht und bietet künftig ausreichend Fläche für weitere Entwicklungen.
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