Vom Mahnmal zur grünen Oase
SFS liefert Unterkonstruktionssystem für das we-house in Herne
Ein steigendes Interesse an nachhaltigem Bauen und Wohnen ist – nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels und wirtschaftlicher Herausforderungen – vielerorts erkennbar. Vor diesem Hintergrund entsteht in Herne-Sodingen (NRW) aus einem ehemaligen Luftschutzbunker ein gemeinschaftlich organisiertes Wohnprojekt. Das Ziel: den ökologischen Fußabdruck senken und das soziale Miteinander fördern. Für dieses Bauvorhaben der Archy Nova Projektentwicklung GmbH aus Stuttgart lieferte SFS das Nvelope-Unterkonstruktionssystem. Dank dessen Vielseitigkeit kam es für die anspruchsvollen Holz- und Faserzementfassaden sowie bei der Fassade aus zementgebundenen Spanplatten zum Einsatz.
Nachhaltigkeit ist nicht nur aufgrund des Klimawandels ein Thema, welches sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Lebens zieht. Auch der demographische Wandel sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen und die damit einhergehenden Bedürfnisse der Menschen erfordern die Entwicklung intelligenter Nachhaltigkeitskonzepte. Letztere spielen auch beim Bau von Gebäuden eine zentrale Rolle. Umweltfreundlich produzierte Materialien, Wiederverwertbarkeit der Gebäude und deren ressourcenschonende Energieversorgung sind dabei wichtige Aspekte. Doch nachhaltige Konzepte gehen weit über ökologisches Bauen hinaus und berücksichtigen auch soziokulturelle Aspekte. So rücken auch gemeinschaftliche Wohnformen immer mehr in den Fokus. Diese sind ressourcenschonend, senken den ökologischen Fußabdruck und wirken sich positiv auf das zwischenmenschliche Miteinander aus. Daher entstehen deutschlandweit immer mehr Projekte für generationenübergreifendes, selbstorganisiertes Wohnen. Eines davon ist das we-house in Herne.
Grünes Wohnen in ehemaliger Bunkeranlage
Von der Stuttgarter Archy Nova Projektentwicklung GmbH erarbeitet und realisiert, entsteht im Hochbunker in der Mont-Cenis-Straße in Herne-Sodingen, nach Plänen des Architekturbüros dk architekten aus Stuttgart, das sogenannte „we-house“. Während des zweiten Weltkrieges wurden mit dem Bau des Luftschutzbunkers in den 1940er-Jahren insgesamt 2.305 Schutzplätze geschaffen. Die Anlage besteht aus einem 33 Meter hohen Turm und einem 40 Meter langen Riegel. Nachdem der Bunker viele Jahre leer stand, sollte diesem neues Leben eingehaucht werden – mit dem Ziel, nachhaltigen, gemeinschaftlichen Wohnraum zu schaffen. So sind hier auf insgesamt 3.400 Quadratmetern Nutzfläche insgesamt 24 Wohneinheiten und weitere Bereiche für die gemeinsame Nutzung entstanden. Hierzu zählen beispielsweise eine Indoor-Farm, ein Restaurant für die Bewohner sowie ein Gemeinschaftsraum. Organisiert wird das we-house professionell und gemeinschaftlich. Jeder Bewohner ist Gesellschafter der we-house Herne GmbH & Co. KG und hat somit Mitbestimmungsrecht und profitiert damit am Wertzuwachs des Gebäudes.
Kreislaufgedanke durch und durch
Für eine umweltfreundliche Energieversorgung der Wohnungen und Gemeinschaftsflächen befinden sich Photovoltaik-Module an den Süd- und Westseiten der Turmfassade sowie auf einer Pergola über der Dachterrasse. Zudem wird die Abwärme des Mobilfunkmastes auf dem Dach des Riegels zum Heizen genutzt. Auch die Wasserversorgung wird in Kreisläufen gedacht. So werden Brauch- und Regenwasser zur Versorgung der Indoor-Farm und für die Toilettenspülung wiederverwendet. Die Erträge der Farm wiederum werden im hauseigenen Restaurant weiterverarbeitet, sodass auch die Allgemeinheit in den Genuss einer nachhaltigen Ernährung kommt.
Herausforderung: Bunkersanierung
Damit das we-house jedoch entstehen konnte, musste die ehemalige Bunkeranlage zunächst aufwendig saniert werden. Die bis zu zwei Meter starken Außenwände aus Stahlbeton sind mit einer 200 Millimeter starken Wärmedämmung versehen. Abschließend folgt die Verkleidung. In diesem Kontext kamen gleich zwei Produkte von SFS zum Einsatz: das Nvelope-Unterkonstruktionssystem sowie SDA5-Bohrbefestiger. Das Nvelope-System aus Aluminium wurde als Unterkonstruktion für insgesamt 800 Quadratmeter Holzfassade, 400 Quadratmeter Faserzementfassade in Holzoptik sowie 150 Quadratmeter Fassade aus zementgebundenen Spanplatten mit der Brandklasse A2 eingesetzt. Die verwendeten SDA5-Schrauben dienen zum Verbinden der T- und L-Profile mit den Konsolen.
Individuell an die Gegebenheiten angepasst
Da es sich beim we-house nicht um einen Neubau, sondern um eine Gebäudesanierung handelt, ist die Individualisierbarkeit der eingesetzten Produkte von großer Bedeutung. Diese Eigenschaft ermöglicht eine bessere Anpassung der Fassadenkonstruktion an die vorhandenen Gegebenheiten. Da bei dem Gebäude verschiedene Materialien und Fassadenarten zum Einsatz kamen, erforderte die Arbeit an diesem Projekt eine individuelle Anpassung an die Abmessungen der einzelnen Module. In so einem Fall sind eine gute Beratung und Planung bedeutend – im Vorfeld sowie währenddessen. Dafür bietet sich das Nvelope-System an, dessen einzelne Komponenten projektspezifisch an unterschiedliche Fassadentypen und Dämmstärken angepasst werden können. Die Tragkonsolen sowie die T-, L- und Sonderprofile sind in diversen Standardausführungen sowie nach individuellen Vorgaben lieferbar.
Alles aus einer Hand
Individualität findet sich bei dem Nvelope-System nicht nur im Produkt selbst. Auch im Hinblick auf die Montageplanung und Unterstützung bei der Verarbeitung werden Anwender individuell betreut. Die langjährigen Erfahrungswerte und das Knowhow zu den Produkten und deren Anwendungsfelder ermöglichen das Support-Angebot von SFS. Dies wirkt sich positiv auf die vorherige Planung der Fassade sowie die Ausführung aus. Überdies wird die Planung dadurch erleichtert, dass der Schweizer Hersteller sowohl die Unterkonstruktion als auch die passenden Befestiger anbietet. Auf diese Weise erhalten Anwender ein vollumfängliches Angebot und die dazugehörige Unterstützung.
Sicher trotz hoher Belastung
Neben dem Service überzeugt bei diesem Projekt das Nvelope-System auch in puncto Sicherheit. Denn die Unterkonstruktion gewährleistet eine sichere Befestigung für jeden Fassadentyp. Sie kann trotz niedrigem Eigengewicht hohe Lasten zuverlässig tragen und ist zudem robust und korrosionsbeständig. Die Tragkonsolen werden mithilfe von Fest- und Gleitpunkten an der Außenwand befestigt. Konsolen für Gleitpunkte tragen Windsog- und Winddruckkräfte zuverlässig ab. Witterungsbedingte Ausdehnung und Kontraktion werden so ermöglicht. Festpunktkonsolen dagegen nehmen die vertikalen Eigenlasten der Fassadenbekleidung dauerhaft sicher auf. Auf diese Weise können ein zwängungsfreies Arbeiten der Metallkonstruktion und eine langjährige Beständigkeit gewährleistet werden.
Universell einsetzbar
Tragkonsolen und Profile der Unterkonstruktion des we-house Herne wurden ebenfalls mit einem Produkt von SFS verbunden. Optimal ausgerichtet auf die Verbindung von Edelstahl- oder Aluminiumwandhaltern mit Aluminiumtragprofilen, kamen hier SDA5-Bohrbefestiger zum Einsatz. Mit patentierter Gewindegeometrie und optimierter Bohrspitze sind diese besonders sicher und strapazierfähig. Ein weiterer Vorteil: Die Schrauben sind sowohl für die Anwendung an Fest- als auch Gleitpunkten geeignet. Daher wird bei der Installation nur ein Befestiger benötigt – und Verwechselungen werden vermieden.
Ob Holz, Faserzement oder zementgebundene Spanplatten – aufgrund der Vielseitigkeit der Unterkonstruktion, konnte diese beim we-house Herne für jede Fassadenseite eingesetzt werden. Das Nvelope-System punktet hierbei mit seiner Individualisierbarkeit und der Eigenschaft, hohe Lasten zuverlässig zu tragen. Dank der vielseitigen Einsatzszenarien des Produktes sowie der Unterstützung durch Erfahrungswerte und Knowhow reduzierte sich zudem der Planungsaufwand.
Text und Bild zum Download:
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